Magic 60

Magic 60 3

Das RC-1 oder F3A Modell Magic 60 wurde von Hanno Prettner als Nachfolgemodel der legendären Curare 1979 entwickelt und konstruiert. Das ursprüngliche Designskonzept sah vor, die hervorragende Leistung der Curare beizubehalten und gleichzeitig den Lärm zu reduzieren. 

Magic 60 7 Hanno PrettnerHanno Pretner wollte die Eigenschaften des Modells ändern, um einen realistischeren Flugstil zu erreichen, der dem Flugstil in Originalgröße ähnelt, den sein Las Vegas Design Dalotel bot.

Als Vorgaben standen eine verbesserte Arodynamik und eine geringere Flächenbelastung. Die neu entwickelten Tragflächen haben einen geringeren Dickenanteil, was zu einem geringeren Luftwiderstand im Vergleich zum Curare führt. Die Flügelspitzen im Dalotel-Stil sollten zu einer weiteren Verringerung des Widerstands führen. Die lineare Veränderung des Auftriebsbeiwerts über den gesamten Flügel führt nach den Überlegungen von Hanno Pretner zu einer deutlich geringeren Landegeschwindigkeit und einer höheren Flugstabilität in turbulenter Luft.

Der Rumpf ist als Tragflächenprofil mit einer Dicke von etwa 6,5 % ausgelegt. Der Hochpunkt ist exakt identisch mit dem Gesamtschwerpunkt. Dies begünstigt Rollmanöver und Messerflug. Da die Mittellinie des Rumpfes höher liegt als die der Curare (verursacht durch ein verstecktes Reso-Rohr in im Rumpfrücken), war es notwendig, die V-Form zu erhöhen, was sich positiv auf die Flugstabilität und die Ruderwirkung auswirkt.

 

Magic 60 8 Hanno PrettnerUm einen realistischeren Flugstil zu erreichen, der sich von dem sehr schnell fliegenden Jet-Stil entfernt, der damals verbreitet war, wurde die Flügelfläche der Magic vergrößert, um die Gesamtbelastung der Flügel zu verringern. Die vergrößerte Fläche kompensiert das zusätzliche Gewicht der Magic, das durch den MK-Verstellpropeller verursacht wird.

Die Entwicklung von Magic war für Hanno Pretner der Beginn einer neuen Generation von Modellen, die mit einer konstanteren Geschwindigkeit durch die verschiedenen Manöver und mit einem viel niedrigeren Geräuschpegel fliegen. In Verbindung mit einem Verstellpropeller ergibt sich eine zusätzliche Kontrolle der Manövergeschwindigkeit, die über die alleinige Verwendung des Gashebels hinausging.

Hanno Pretner wurde mit der Magic 60 zweimal Weltmeisert. 1881 in Acapulco, Mexiko und 1983 in Pensacola, USA.

 

Meine Magic 60 im Lotus-Look 

Meine Magic war Teil eines Dachbodenfundes. Eingepackt und konserviert in Klarsichtfolie und Karton war der inzwischen bereits 30 Jahre alte Rohbau gut geschützt. Der frühere Besitzer hat offenbar damals beschlossen, den fertigen Rohbau für längere Zeit einzumotten, statt in fertigzustellen. Alle Graupner Varioprop Linearservos, der OS Max 61 V mit 10 cm³ Hubraum, das Resorohr und das alte, pneumatische Einziehfahrwerk waren fest verbaut. Ich tat mich schwer, mich mit meinem Fund anzufreuden. Zum einen, weil ich nicht unbedingt zu den F3A-Enthusiasten gehöre. Und zum andern, weil ich mich für alles, was bereits im Modell verbaut war, nicht begeistern konnte. Also nahm ich den Vogel ins Baulokal der MG-Rüttenen und begann die Einbauten Stück für Stück auszubauen. Der Erbauer hat nicht mit Epoxy-Klebstoff gespart, weshalb einiges fast gewaltsam ausgebaut, herausgebrochen und entfernt werden musste. Entsprechend musste der nackte Rohbau aus fast ausschliesslich Balsaholz an vielen Stellen wieder in Stand gestellt werden, Dabei fühlte ich mich nach und nach in meinem Element. Restaurieren kann ich gern und gut. Für mich war klar, dass ich auf ein Einziehfahrwerk verzichten und nach Möglichkeit leichtere Komponenten verwenden wollte. So bekam sie ein festes Fahrwerk und Räder in Radschuhen. Ein ebenso klarer, wie auch gewollter Stilbruch. Ich habe mich für einen OS FS 91 Surpass Viertakt-Motor entschieden, dessen Lärmpegel mit dem guten alten DB-Killer von Bruno Jegge, Ideal-Modellbau, gedämpft werden sollte. Und schon war es vorbei mit den Stilbrüchen.

Magic 60 1

Spannweite: 1'625 mm
Länge: 1'435 mm
Gewicht: 3'700 g
Flügelfläche: 46.45 dm²
Motor: OS FS-91 Surpass 15cm³ Vierttakt
Schalldämpfer: DB-Killer Bruno Jegge Ideal-Modellbau
RC-Funktionen:




Seitenruder / Bugfahrwerk
Höhenruder
Querruder
Flaps
Motordrossel

 

 

Bild Lotus 49Weil ich auch hystorische Rennautos, insbesondere die Konstruktionen von Anthony Colin Bruce Chapman, mag, orientierte ich mich beim Farb-Schema am Lotus 49 aus dem Jahre 1967.

Den Rohbau habe ich fein geschliffen, wo nötig mit Nitro-Spachtel gespachtelt, zweimalig mit Porenfüller und Zwischenschleifen grundiert und danach mit Japico-Bespannpapier bespannt. Darauf folgten drei Anstriche mit verdünntem Spannlack, wieder mit feinem Zwischenschleifen. Jetzt war meine Magic bereit für den farblichen Abschluss mit der Spritzpistole und einem polyurethan verstärkten Kunstharzlack. Jetzt fehlten nur noch ein paar Zierstreifen und Kleber.

Ich habe erreicht, was ich erreichen wollte, nämlich ein schönes und sportliches Motorflugmodell mit gutmütigen Flugeigenschaften, tollem Sound, guter Leistung und einem schönen Flugbild.

Es scheint, als würde es meine Magic sehr schätzen, dass ich sie nach 30 Jahren Dornröschenschlaf zum Leben erweckt habe, auch wenn dieses Leben ein etwas anderes ist, als von Hanno Prettner unrsprünglich gedacht.

 

 

Magic 60 5

 

Magic 60 6

 
Magic 60 2

 

Bauplan Magic 60 Hanno Prettner